Document: 12.07.2013 Fachinformation (deutsch) change
Torem 200Änderungsanzeige 12.07.2013
ENR2125209, 2170718
Fachinformation
Fachinformation
1. BEZEICHNUNG DESARZNEIMITTELS
Torem®200
200 mg, Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVEZUSAMMENSETZUNG
1 Tablette enthält 200 mgTorasemid.
Torasemid liegt in der stabilenModifikation I vor.
Sonstige Bestandteile:Lactose-Monohydrat (siehe Abschnitt 4.4)
Vollständige Auflistung dersonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tabletten
Weiße, runde, schwach gewölbteTablette, mit Facettenrand und beidseitigem Bruchkreuz
Die Tablette kann in gleicheHälften bzw. Viertel geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
Anwendungsgebiete
Die Anwendung von Torem 200 istausschließlich bei erwachsenen Patienten mit stark verminderterNierenfunktion (Kreatinin-Clearance weniger als 20 ml pro Minuteund/oder Serum-Kreatinin-Konzentration größer als 6 mg/dl)angezeigt:
Zur Aufrechterhaltung einerRest-Diurese bei schwerer Niereninsuffizienz – auch unter Dialyse,falls eine nennenswerte Rest-Diurese vorliegt (mehr als 200 ml/24Stunden) –, wenn Ödeme, Ergüsse und/oder Bluthochdruckbestehen.
Hinweis:
Torem 200 nur bei starkeingeschränkter, nicht bei normaler Nierenfunktion verwenden (sieheAbschnitt 4.3)!
Dosierung und Art derAnwendung
Dosierung
Hinweis:
Während der Behandlung mitTorem 200 ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung des Patientenerforderlich.
Die Dosierung sollteindividuell entsprechend dem Schweregrad der Niereninsuffizienzerfolgen.
Die Therapie sollte mit ¼Tablette Torem 200 (entsprechend 50 mg Torasemid) täglich begonnenwerden. Bei ungenügender Harnausscheidung ist eine Dosissteigerungauf täglich ½ Tablette Torem 200 (entsprechend 100 mg Torasemid)bis maximal 1 Tablette Torem 200 (entsprechend 200 mg Torasemid)möglich.
Die Tabletten sind durch dieKreuzbruchrille leicht in Hälften bzw. Viertel zu brechen. ZurTeilung wird die Tablette mit der Kreuzbruchkerbe nach oben aufeine harte Unterlage (z. B. einen Tisch oder eineArbeitsplatte) gelegt.
Die Tablette wird links und rechts einesBruchspalts mit den Zeigefingern beider Hände gegen diese Unterlagegedrückt, so dass die Tablette in Hälften bricht. Durchnachfolgendes Entzweibrechen der so gewonnenen Hälften auf dieselbeArt erhält man die entsprechenden Viertel.
Kinder undJugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeitvon Torem 200 bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren istnicht erwiesen. Torasemid sollte daher nicht bei Kindern undJugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden (siehe Abschnitt4.4).
ÄlterePatienten
Für ältere Patienten geltenkeine abweichenden Dosierungsempfehlungen. Ausreichendevergleichende Untersuchungen zwischen älteren und jüngerenPatienten liegen jedoch nicht vor.
Patienten mitLeberinsuffizienz
Bei Patienten mitLeberinsuffizienz sollte die Behandlung mit Vorsicht erfolgen, dadie Plasmakonzentrationen von Torasemid erhöht sein können (sieheAbschnitt 5.2).
Art derAnwendung
Die Tabletten sollen unzerkautmit etwas Flüssigkeit morgens eingenommen werden. Die biologischeVerfügbarkeit von Torasemid ist unabhängig von derNahrungsaufnahme.
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen denWirkstoff Torasemid, Sulfonylharnstoffe oder einen der in Abschnitt6.1 genannten sonstigen Bestandteile von Torem 200
Nierenversagen mit Anurie
Coma oder Praecomahepaticum
Hypotonie
Hypovolämie
Hyponatriämie, Hypokaliämie
erhebliche Miktionsstörungen(z. B. aufgrund von Prostatahypertrophie)
Stillzeit (siehe Abschnitt4.6)
normaler oder nur mäßigeingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance größer als 30ml pro Minute und/oder Serum-Kreatinin-Konzentration weniger als3,5 mg/dl), da die Gefahr eines übermäßigen Wasser- undElektrolytverlustes besteht
Besondere Warnhinweise undVorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Da bisher keine ausreichendenTherapieerfahrungen vorliegen, sollte Torasemid nicht angewendetwerden bei:
Gicht
kardialen Arrhythmien (z. B.SA-Block, AV-Block II. oder III. Grades)
krankhaften Veränderungen desSäure-/Basenhaushalts
gleichzeitiger Lithium-,Aminoglykosid- oder Cephalosporin-Therapie
krankhaften Veränderungen desBlutbildes (z. B. Thrombozytopenie oder Anämie bei Patienten ohneNiereninsuffizienz)
Niereninsuffizienz aufgrundnephrotoxischer Substanzen
Kindern unter 18 Jahren
Kreatinin-Clearance zwischen 20ml und 30 ml pro Minute und/oder Serum-Kreatinin-Konzentrationzwischen 3,5 mg/dl und 6 mg/dl
Die Anwendung von Torem 200kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die gesundheitlichenAuswirkungen beim Fehlgebrauch von Torem 200 zu Dopingzweckenkönnen nicht abgesehen werden, Gesundheitsgefährdungen sind nichtauszuschließen.
Torem 200 Tabletten enthaltenLactose. Daher sollten Patienten mit der seltenen hereditärenGalactose-Intoleranz, Lactasemangel oderGlucose-Galactose-Malabsorption dieses Arzneimittel nichteinnehmen.
Wechselwirkungen mit anderenArzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungenmüssen beachtet werden:
Torasemid verstärkt die Wirkunganderer blutdrucksenkender Arzneimittel, insbesondere die vonACE-Hemmern. Wenn ACE-Hemmer zusätzlich oder unmittelbar imAnschluss an eine Therapie mit Torasemid gegeben werden, kann einübermäßiger Blutdruckabfall erfolgen.
Ein durch Torasemidverursachter Kaliummangel kann zu vermehrten und verstärktenNebenwirkungen von gleichzeitig gegebenen Digitalispräparatenführen.
Torasemid kann die Wirkung vonAntidiabetika vermindern.
Probenecid und nichtsteroidaleAntiphlogistika (z. B. Indometacin, Acetylsalicylsäure) können diediuretische und blutdrucksenkende Wirkung von Torasemidabschwächen.
Bei hoch dosierterSalicylat-Therapie kann deren toxische Wirkung auf das zentraleNervensystem durch Torasemid verstärkt werden.
Torasemid kann, insbesonderebei hoch dosierter Therapie, zu einer Verstärkung folgenderNebenwirkungen führen:
Oto- und nephrotoxischeWirkungen von Aminoglykosid-Antibiotika (z. B. Kanamycin,Gentamycin, Tobramycin) und zytostatisch wirksamen Platinderivatensowie nephrotoxische Wirkungen von Cephalosporinen.
Torasemid kann die Wirkungenvon Theophyllin sowie die muskelerschlaffende Wirkung voncurareartigen Arzneimitteln verstärken.
Laxanzien sowie Mineralo- undGlukokortikoide können einen durch Torasemid bedingtenKaliumverlust verstärken.
Bei gleichzeitiger Therapie mitTorasemid und Lithium kann es zu einem Anstieg derLithium-Serumkonzentration und somit zu verstärkten Wirkungen undNebenwirkungen des Lithiums kommen.
Torasemid kann diegefäßverengende Wirkung von Katecholaminen (z. B. Adrenalin,Noradrenalin) vermindern.
Eine gleichzeitigeColestyramin-Therapie kann die Resorption von peroral eingenommenemTorasemid und somit dessen Wirkung vermindern.
Fertilität, Schwangerschaft undStillzeit
Schwangerschaft
Bisher liegen keine oder nursehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Torasemid beiSchwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eineReproduktionstoxizität gezeigt. Torasemid war im Tierexperimentplazentagängig (siehe Abschnitt 5.3). Daher wird die Anwendung vonTorasemid während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Solange keine weiteren Datenverfügbar sind, darf Torasemid während der Schwangerschaft nur beizwingender Indikation verabreicht werden. Dabei darf nur dieniedrigste wirksame Dosis eingesetzt werden.
Diuretika sind für dieroutinemäßige Therapie von Hypertonie und Ödemen in derSchwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazentaund damit das intrauterine Wachstum beeinträchtigen können. FallsTorasemid bei Herz- oder Niereninsuffizienz der Schwangerenverabreicht werden muss, sind Elektrolyte und Hämatokrit sowie dasWachstum des Föten genau zu überwachen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, obTorasemid in die Muttermilch bei Menschen oder Tieren übergeht.Daher ist die Anwendung von Torasemid während der Stillzeitkontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Falls die Anwendung währendder Stillzeit unumgänglich ist, muss abgestillt werden.
Fertilität
Es wurden keine Studien zurAuswirkung von Torasemid auf die menschliche Fertilitätdurchgeführt. In Tierstudien wurden keine Auswirkungen auf dieFertilität beobachtet.
Auswirkungen auf dieVerkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen vonMaschinen
Torasemid kann auch beibestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weitverändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme amStraßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohnesicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maßebei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel oder zuBeginn einer Zusatzmedikation sowie im Zusammenwirken mitAlkohol.
Nebenwirkungen
Unter der Therapie mit Torem200 können die nachfolgend genannten Nebenwirkungen auftreten.
Bei den Häufigkeitsangaben zuNebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 1/10)
Häufig ( 1/100 bis 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000 bis <1/100)
Selten ( 1/10.000 bis1/1000)
Sehr selten ( 1/10.000)
Nicht bekannt(Häufigkeit auf der Grundlage der verfügbaren Datennicht
abschätzbar)
Erkrankungendes Blutes und des Lymphsystems
Sehrselten:Verminderung der Thrombozyten,Erythrozyten und/oder Leukozyten
Erkrankungendes Immunsystems
Sehrselten:Allergische Reaktionen (z. B.Pruritus, Exantheme, Photosensibilität), schwereHautreaktionen
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen
Häufig:Verstärkung einermetabolischen Alkalose, Muskelkrämpfe (insbesondere zuTherapiebeginn), Erhöhungen der Konzentration von Harnsäure undGlucose im Blut sowie der Blutfette (Triglyceride, Cholesterin),Hypokaliämie (bei gleichzeitiger kaliumarmer Ernährung, beiErbrechen, Durchfall, nach übermäßigem Gebrauch von Abführmittelnsowie bei Patienten mit chronischerLeberfunktionsstörung)
In Abhängigkeit von derDosierung und der Behandlungsdauer kann es zu Störungen des Wasser-und Elektrolythaushaltes kommen, insbesondere z. B. zu Hypovolämie,Hypokaliämie und/oder Hyponatriämie.
Gefäßerkrankungen
Sehrselten:Aufgrund einer Hämokonzentrationkönnen thromboembolische Komplikationen, Verwirrtheitszustände,Hypotonie sowie kardiale und zentrale Zirkulationsstörungen(einschließlich Ischämie des Herzens und des Hirns) auftreten.Diese können z. B. zu Arrhythmien, Angina pectoris, akutemMyokardinfarkt oder Synkopen führen.
Erkrankungendes Gastrointestinaltrakts
Häufig:Gastrointestinale Störungen(z. B. Inappetenz, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö,Obstipation) insbesondere zu Behandlungsbeginn
Sehrselten:Pankreatitis
Leber- undGallenerkrankungen
Häufig:Anstieg bestimmterLeberenzymkonzentrationen (Gamma-GT) im Blut
Erkrankungender Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Erhöhung derKonzentrationen von Kreatinin und Harnstoff im Blut
Bei Patienten mitMiktionsstörungen (z. B. aufgrund einer Prostatahypertrophie) kanneine vermehrte Harnproduktion zu Harnverhaltung und Überdehnung derBlase führen.
AllgemeineErkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig:Kopfschmerzen, Schwindel,Müdigkeit, Schwäche (insbesondere zu Therapiebeginn)
Gelegentlich:Xerostomie,Parästhesien
Sehrselten:Sehstörungen, Tinnitus,Hörverlust
Hinweise
Bei längerer Therapie mitTorasemid ist eine regelmäßige Kontrolle des Elektrolythaushaltes,insbesondere des Serum-Kaliums, durchzuführen.
Ebenfalls sind Glucose,Harnsäure, Kreatinin und Lipide im Blut in regelmäßigen Abständenzu kontrollieren.
Da es zu einem Anstieg derBlutglucose kommen kann, wird eine sorgfältige Kontrolle desKohlenhydratstoffwechsels bei Patienten mit latentem bzw.manifestem Diabetes mellitus empfohlen.
Ebenfalls ist das Blutbild(Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) in regelmäßigen Abständenzu kontrollieren.
Besonders zu Beginn derBehandlung und bei älteren Patienten ist auf Anzeichen vonElektrolytverlust und Hämokonzentration zu achten.
Meldung des Verdachts aufNebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts aufNebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sieermöglicht eine kontinuierliche Überwachung desNutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige vonGesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einerNebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel undMedizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee3, D-53175 Bonn, Website: http://www.bfarm.de anzuzeigen.
Überdosierung
Symptome derIntoxikation
Ein typisches Vergiftungsbildist unbekannt. Bei Überdosierung kann es zu einer starken Diuresemit der Gefahr von Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten, eventuellzu Somnolenz, Verwirrtheitssyndrom, symptomatischer Hypotension,Kreislaufkollaps und gastrointestinalen Symptomen kommen.
Therapie vonIntoxikationen
Ein spezifisches Antidot istnicht bekannt. Die Symptome der Intoxikation schwinden in der Regeldurch Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels undgleichzeitige Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution(Kontrolle!).
Torasemid ist nichtdialysierbar und somit beschleunigt eine Hämodialyse nicht seineElimination.
Therapie beiHypovolämie:Volumensubstitution
Therapie beiHypokaliämie:Kaliumsubstitution
Therapie beiKreislaufkollaps:Schocklagerung, fallsnötig Schocktherapie
Sofortmaßnahmen beianaphylaktischem Schock:
Bei den ersten Anzeichen (z. B.kutane Reaktionen wie Urtikaria oder Flush, Unruhe, Kopfschmerz,Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose):
- venösen Zugang schaffen
- neben anderen gebräuchlichenNotfallmaßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage, Atemwege freihalten,Applikation von Sauerstoff!
- falls nötig, sind weitere,ggf. auch intensivmedizinische Maßnahmen (u. a. Gabe vonEpinephrin, Volumenersatzmitteln, Glukokortikoiden) einzuleiten
5. PHARMAKOLOGISCHEEIGENSCHAFTEN
PharmakodynamischeEigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:High-Ceiling-Diuretika, ATC-Code: C03CA04
Wirkmechanismus
Torasemid wirkt saluretischaufgrund einer Hemmung der renalen Natrium- undChloridrückresorption im aufsteigenden Schenkel der Henle’schenSchleife.
PharmakodynamischeWirkungen
Beim Menschen setzt diediuretische Wirkung nach intravenöser und oraler Gabe schnell einmit einem Wirkungsmaximum innerhalb der ersten Stunde bzw. nach 2bis 3 Stunden und hält bis zu 12 Stunden an. Bei gesunden Probandenwurde im Dosisbereich 5 – 100 mg eine zum Logarithmus der Dosisproportionale Diuresesteigerung (“High-ceiling-Aktivität")beobachtet. Eine Diuresesteigerung kann auch dann erfolgen, wennandere harntreibende Arzneimittel (z. B. distal wirkende Thiazide)nicht mehr ausreichend wirken, z. B. bei eingeschränkterNierenfunktion.
Bei Patienten mit schwerer bisterminaler chronischer Niereninsuffizienz bewirkt Torasemid eineÖdemausschwemmung und die Senkung eines erhöhten arteriellenBlutdrucks.
PharmakokinetischeEigenschaften
Resorptionund Verteilung
Torasemid wird nach oraler Gabeschnell und nahezu vollständig resorbiert, der maximaleSerumspiegel nach 1 bis 2 Stunden erreicht.
Die Bioverfügbarkeit beträgtca. 80 – 90 %, ein First-Pass-Effekt liegt unter der Annahme einervollständigen Resorption bei maximal 10 – 20 %.
Aus den Datenzweier Studien geht übereinstimmend hervor, dass nachNahrungsaufnahme die (zeitabhängige) Absorptionsrate von Torasemidzwar vermindert (niedrigere Cmax- sowie erhöhtetmax-Werte), die Gesamtresorption von Torasemid durch dieNahrungsaufnahme jedoch nicht beeinträchtigt wird.
Torasemid istzu mehr als 99 % an Plasmaproteine gebunden, die Metaboliten M1, M3und M5 zu 86 %, 95 % und 97 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen(Vz)liegt bei 16 l.
Biotransformation
Torasemid wird beim Menschen zuden drei Metaboliten M1, M3 und M5 metabolisiert. Für das Auftretenweiterer Metaboliten gibt es keine Hinweise. Die Metabolite M1 undM5 entstehen durch stufenweise Oxidation der Methylgruppe amPhenylring bis zur Carbonsäure, Metabolit M3 durchRinghydroxylierung.
Die im Tierversuch gefundenenMetaboliten M2 und M4 konnten beim Menschen nicht nachgewiesenwerden.
Elimination
Die terminaleHalbwertszeit (t½) von Torasemid und seinenMetaboliten beträgt bei Gesunden 3 bis 4 Stunden. Die totaleClearance von Torasemid liegt bei 40 ml/min, die renale Clearancebei ca. 10 ml/min.
Ca. 80 % der verabreichtenDosis werden beim gesunden Probanden als Torasemid und Metabolitenim Urin wieder gefunden mit folgender mittlerer prozentualerVerteilung: Torasemid ca. 24 %, Metabolit M1 ca. 12 %, Metabolit M3ca. 3 %, Metabolit M5 ca. 41 %. Der Hauptmetabolit M5 istdiuretisch unwirksam, den wirksamen Metaboliten M1 und M3 sindzusammen ca. 10 % der pharmakodynamischen Wirkungzuzuschreiben.
Bei Niereninsuffizienz sind dietotale Clearance und die Eliminationshalbwertszeit von Torasemidunverändert, die Halbwertszeit von M3 bzw. M5 verlängert. Daspharmakodynamische Verhalten bleibt jedoch unverändert, dieWirkdauer wird vom Schweregrad der Niereninsuffizienz nichtbeeinflusst. Torasemid und seine Metaboliten werden nichtnennenswert mittels Hämodialyse oder Hämofiltration eliminiert.
Bei Patienten mitLeberfunktionsstörung bzw. Herzinsuffizienz sind dieEliminationshalbwertszeiten von Torasemid und Metabolit M5geringfügig verlängert, die im Urin ausgeschiedenen Substanzmengenentsprechen weitgehend denen bei Gesunden.
Eine Kumulation von Torasemidund Torasemid-Metaboliten ist daher nicht zu erwarten.
Linearität
Torasemid und seine Metabolitensind durch eine dosislineare Kinetik gekennzeichnet, d. h. maximaleSerumkonzentration und Flächen unter den Serumspiegelkurven nehmenproportional zur Dosis zu.
Präklinische Daten zurSicherheit
Tierversuche zurSicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Mutagenität undKanzerogenität ergaben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko fürdie Anwendung beim Menschen.
Beireproduktionstoxikologischen Studien ergaben sich keine teratogenenWirkungen an Ratten, jedoch wurde bei trächtigen Kaninchen undRatten unter hohen Dosierungen eine fetale und maternale Toxizitätbeobachtet. Bei Ratten konnte die Plazentagängigkeit von Torasemidgezeigt werden. Auswirkungen auf die Fertilität wurden nichtbeobachtet.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
Liste der sonstigenBestandteile
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose
Povidon K25
Crospovidon
Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5Jahre
Besondere Vorsichtsmaßnahmenfür die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern
Art und Inhalt desBehältnisses
Blisterpackung austransparenter PVC-Folie, versiegelt mit Aluminiumfolie
Originalpackung mit 30Tabletten (N1)
Originalpackung mit 100Tabletten (N3)
Klinikpackung mit 200 (10 x 20)Tabletten
Es werden möglicherweise nichtalle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Besondere Vorsichtsmaßnahmenfür die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Keine besonderenAnforderungen
Nicht verwendetes Arzneimitteloder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungenzu beseitigen.
INHABER DER ZULASSUNG
BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125
12489 Berlin, Deutschland
Telefon: (030) 6707 - 0
Telefax: (030) 6707 - 2120
www.berlin-chemie.de
8. ZULASSUNGSNUMMERN
25206.03.00
70718.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DERZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Torem 200 (Zul.-Nr.25206.03.00)
Datum der Erteilung derZulassung 19.12.1991
Datum der letzten Verlängerungder Zulassung 28.01.2005
Torem 200 (Zul.-Nr.70718.00.00)
Datum der Erteilung derZulassung 13.03.2008
STAND DER INFORMATION
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
Seite 19von 19 10.07.2013