Torem Cor - Fachinformation (2024)

Document: 21.03.2005 Fachinformation (deutsch) change

Torem® RR/Cor/10/10Injektionslösung/20 Injektionslösung ENR 2125206-08,2125210-11

1.3.1.1 -Fachinformation

1.3.1.1Fachinformation

Fachinformation

Torem® RR
Wirkstoff: 2,5mg Torasemid/Tablette

Torem® Cor
Wirkstoff: 5mg Torasemid/Tablette

Torem® 10
Wirkstoff: 10mg Torasemid/Tablette

Torem® 10Injektionslösung
Wirkstoff: Torasemid-Natrium 10,631mg,
entsprechend Torasemid 10mg/2ml

Torem® 20Injektionslösung
Wirkstoff: Torasemid-Natrium 21,262mg,
entsprechend Torasemid 20mg/4ml

Torem® RR:

1Tablette enthält2,5mg Torasemid.

Torem® Cor:

1Tablette enthält5mg Torasemid.

Torem® 10:

1Tablette enthält10mg Torasemid.

Torasemidliegt in den Tabletten in der stabilen ModifikationI vor.


Torem®10Injektionslösung:

1Ampulleenthält 10,631mg Torasemid-Natrium,
entsprechend 10mg Torasemid in 2mlInjektionslösung.

Torem®20 Injektionslösung:

1Ampulleenthält 21,262mg Torasemid-Natrium,
entsprechend 20mg Torasemid in 4mlInjektionslösung.


Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt6.1.

Torem®RR/Cor/10:

Tabletten

Torem®10/20 Injektionslösung:

Injektionslösung

4.1 Anwendungsgebiete

Torem® RR:

Essentielle Hypertonie.

Torem® Cor/10:

Behandlung und Vorbeugung desWiederauftretens kardialer Ödeme und/oder Ergüsse aufgrund einerHerzinsuffizienz.

Torem®10/20 Injektionslösung:

Behandlungkardialer Ödeme und/oder Ergüsse aufgrund einer Herzinsuffizienz,wenn eine intravenöse Therapie notwendig ist (z.B. Lungenödemaufgrund akuter Herzmuskelschwäche).

4.2 Dosierung, Art und Dauerder Anwendung

Torem® RR:

Die Behandlung wird mit2,5mg Torasemid 1‑mal täglich begonnen. Die blutdrucksenkendeWirkung von Torasemid setzt langsam in der ersten Woche ein underreicht spätestens nach ca. 12Wochen ihr größtes Ausmaß.

Sollte nach 12‑wöchiger Therapiemit täglich 2,5mg Torasemid keine Blut­drucknormalisierungerreicht worden sein, kann eine Erhöhung der Dosis auf 5mgTorasemid pro Tag erfolgen. Eine zusätzliche blutdrucksenkendeWirkung durch die Dosiserhöhung ist insbesondere bei anfänglichschwe­rem Bluthochdruck (diastolischer Blutdruck größer als115mmHg) sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion zuerwarten.

Eine weitere Erhöhung dertäglichen Dosis über 5mg Torasemid sollte nicht erfolgen, dadadurch keine weitere Blutdrucksenkung zu erwarten ist.

Torem® Cor/10:

Die Therapie wird mit täglich5mg Torasemid begonnen. Diese Dosis stellt normalerweise auchdie Erhaltungsdosis dar.

Bei unzureichender Wirksamkeitkann in Abhängigkeit von dem Schwere­grad des Krankheitsbildes dieDosis auf bis zu 20mg Torasemid pro Tag gesteigertwerden.

Die Behandlung mit 10mgTorasemid ist angezeigt, wenn die Normal­dosierung von 5mgTorasemid pro Tag unzureichend wirkt.

In diesen Fällen werden täglich10mg Torasemid eingenommen, in Abhängigkeit vom Schweregraddes Krankheitsbildes kann die Dosis auf bis zu 20mg Torasemidgesteigert werden.

Die Tabletten sollen unzerkautmit etwas Flüssigkeit morgens einge­nommen werden.

Die biologische Verfügbarkeitvon Torasemid ist unabhängig von der Nahrungsaufnahme.

Torem®10/20 Injektionslösung:
(2/4ml Injektionslösung entsprechen10/20mg Torasemid)

Die Therapiesollte mit einer Einzeldosis von 2ml Torem®10/20 Injektions­lösungpro Tag (entsprechend 10mg Torasemid) begonnen werden. Beiunzureichender Wirkung kann die Dosis auf 4mlTorem®10/20 Injektions­lösung als Einzeldosis (entsprechend20mg Torasemid) gesteigert werden. Bei weiterhinunzureichender Wirkung kann ein befristeter Therapieversuch(maximal 3Tage) mit bis zu 8ml Torem®10/20 Injektionslösungpro Tag (entsprechend 40mg Torasemid) erfolgen.

Akutes Lungenödem:

Bei akutemLungenödem sollten anfänglich 4ml Torem®10/20 Injektions­lösungintravenös als Einzelgabe gegeben werden (entsprechend 20mgTorasemid). In Abhängigkeit vom Therapieerfolg kann diese Dosisjeweils nach einer halben Stunde wiederholt werden, maximal solltennicht mehr als 20ml Torem®10/20 Injektionslösung(entsprechend 100mg Torasemid) innerhalb von 24Stundengegeben werden.

DieInjektionslösung ist intravenös zu verabreichen, die intravenöseInjektion soll langsam durchgeführt werden.

Nichtintraarteriell applizieren!

ZurDauerbehandlung empfiehlt sich die frühzeitige Umstellung von derintravenösen auf die orale Therapie. Intravenös sollte Torasemidnicht länger als eine Woche gegeben werden.

Patienten mitLeberinsuffizienz

Bei Patienten mitLeberinsuffizienz sollte die Behandlung mit Vorsicht er­folgen, dadie Plasmakonzentrationen von Torasemid erhöht sein können.

Ältere Patienten

Für ältere Patienten geltenkeine abweichenden Dosierungsempfehlungen. Ausreichendevergleichende Untersuchungen zwischen älteren und jüngerenPatienten liegen jedoch nicht vor.

4.3 Gegenanzeigen

Torem® RR/Cor/10 bzw.Torem® 10/20 Injektionslösung dürfen nicht angewendetwerden bei:

- Überempfindlichkeit gegen denWirkstoff Torasemid, Sulfonylharnstoffe oder einen der sonstigenBestandteile von Torem® RR/Cor/10 bzw. Torem®10/20 Injektionslösung

- Nierenversagen mit Anurie

- Coma oder Praecoma hepaticum

- Hypotonie

- Hypovolämie

- Hyponatriämie, Hypokaliämie

- erheblichen Miktionsstörungen(z.B. aufgrund von Prostatahypertrophie)

- Stillzeit.

4.4 Warnhinweise undVorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Da bisher keine ausreichendenTherapieerfahrungen vorliegen, sollte Torasemid nicht angewendetwerden bei:

- Gicht

- kardialen Arrhythmien (z.B.SA‑Block, AV‑Block II. oder III.Grades)

- krankhaften Veränderungen desSäure-/Basen-Haushaltes

- gleichzeitiger Lithium‑,Aminoglykosid‑ oder Cephalosporintherapie

- krankhaften Veränderungen desBlutbildes (z.B. Thrombozytopenie oder Anämie bei Patientenohne Niereninsuffizienz)

- Niereninsuffizienz aufgrundnephrotoxischer Substanzen

- Kindern unter 12Jahren.

Torem®RR, Torem®Cor undTorem®10 enthalten Lactose. Daher sollten Patienten mit seltenenhereditären Problemen von Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactasemangeloder Glucose-Galactose-Malabsorption diese Arzneimittel nichteinnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mitanderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

FolgendeWechselwirkungen müssen beachtetwerden:

Torasemid verstärkt die Wirkunganderer blutdrucksenkender Arzneimittel, insbesondere die vonACE-Hemmern. Wenn ACE-Hemmer zusätzlich oder unmittelbar imAnschluss an eine Therapie mit Torasemid gegeben werden, kann einübermäßiger Blutdruckabfall erfolgen.

Ein durch Torasemid verursachterKaliummangel kann zu vermehrten und verstärkten Nebenwirkungen vongleichzeitig gegebenen Digitalispräpa­raten führen.

Torasemid kann die Wirkung vonAntidiabetika vermindern.

Probenecid und nichtsteroidaleAntiphlogistika (z.B. Indometacin, Acetyl­salicylsäure)können die diuretische und blutdrucksenkende Wirkung von Torasemidabschwächen.

Bei hoch dosierterSalicylattherapie kann deren toxische Wirkung auf das zentraleNervensystem durch Torasemid verstärkt werden.

Torasemid kann, insbesondere beihoch dosierter Therapie, zu einer Verstärkung folgenderNebenwirkungen führen:
Oto‑ und nephrotoxische Wirkungen von Aminoglykosid-Antibiotika(z.B. Kanamycin, Gentamycin, Tobramycin), zytostatischwirksamen Platinderivaten sowie nephrotoxische Wirkungen vonCephalosporinen.

Torasemid kann die Wirkungen vonTheophyllin sowie die Muskel erschlaf­fende Wirkung voncurareartigen Arzneimitteln verstärken.

Laxanzien sowie Mineralo‑ undGlucocorticoide können einen durch Torasemid bedingtenKaliumverlust verstärken.

Bei gleichzeitiger Therapie mitTorasemid und Lithium kann es zu einem Anstieg derLithium-Serumkonzentration und somit zu verstärkten Wir­kungen undNebenwirkungen des Lithiums kommen.

Torasemid kann diegefäßverengende Wirkung von Katecholaminen (z.B. Adrenalin,Noradrenalin) vermindern.

Eine gleichzeitigeColestyramin-Therapie kann die Resorption von Tora­semid p.o. undsomit dessen Wirkung vermindern.

4.6 Schwangerschaft undStillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine ausreichendenklinischen Erfahrungen bezüglich der Wirkung von Torasemid auf denmenschlichen Embryo oder Feten vor. Tierexperimentelle Studienhaben Reproduktionstoxizität gezeigt. Torasemid war imTierexperiment plazentagängig (siehe Abschnitt5.3).

Solange keine weiteren Datenverfügbar sind, darf Torasemid während der Schwangerschaft nur beizwingender Indikation verabreicht werden. Dabei darf nur dieniedrigste wirksame Dosis eingesetzt werden.

Diuretika sind für dieroutinemäßige Therapie von Hypertonie und Ödemen in derSchwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazentaund damit das intrauterine Wachstum beeinträchtigen können. FallsTora­semid bei Herz‑ oder Niereninsuffizienz der Schwangerenverabreicht werden muss, sind Elektrolyte und Hämatokrit sowie dasWachstum des Föten genau zu überwachen.

Stillzeit

Es liegen keine Daten zumÜbergang von Torasemid in die Muttermilch bei Menschen oder Tierenvor. Daher ist die Anwendung von Torasemid wäh­rend der Stillzeitkontraindiziert (siehe Abschnitt4.3). Falls die Anwendungwährend der Stillzeit unumgänglich ist, muss abgestillt werden.

4.7 Auswirkungen auf dieVerkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Torasemid kann auch beibestimmungsgemäßem Gebrauch das Reak­tionsvermögen so weitverändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme amStraßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohnesicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maßebei Behand­lungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel oder zuBeginn einer Zusatzmedikation sowie im Zusammenwirken mitAlkohol.

4.8 Nebenwirkungen

Unter der Therapie mitTorem® RR/Cor/10 bzw. Torem® 10/20Injektions­lösung können die nachfolgend genannten Nebenwirkungenauftreten.

Bei der Bewertung vonNebenwirkungen werden folgende Häufigkeits­angaben zugrundegelegt:

Sehr häufig:≥10%
Häufig: ≥1% – <10%
Gelegentlich: ≥0,1% – <1%
Selten: ≥0,01% – <0,1%
Sehr selten: <0,01%, einschl. Einzelfälle

Stoffwechsel /Elektrolyte

Häufig: Verstärkung einer metabolischenAlkalose. Muskelkrämpfe (insbesondere zu Therapiebeginn).Erhöhungen der Konzen­tration von Harnsäure und Glucose im Blutsowie der Blutfette (Triglyceride, Cholesterin). Hypokaliämie beigleichzeitiger kaliumarmer Ernährung, bei Erbrechen, Durchfall,nach über­mäßigem Gebrauch von Abführmitteln sowie bei Patientenmit chronischer Leberfunktionsstörung.

In Abhängigkeit von der Dosierung undder Behandlungs­dauer kann es zu Störungen des Wasser‑ undElektrolyt­haushaltes kommen, insbesondere z.B. zuHypovolämie, Hypokaliämie und/oder Hyponatriämie.

Herz-Kreislauf-System

Sehr selten: Aufgrund einerHämokonzentration können thromboemboli­sche Komplikationen,Verwirrtheitszustände, Hypotonie sowie kardiale und zentraleZirkulationsstörungen (einschl. Ischämie des Herzens und des Hirns)auftreten. Diese können z.B. zu Arrhythmien, Angina pectoris,akutem Myokardinfarkt oder Synkopen führen.

Magen-Darm-Trakt

Häufig: Gastrointestinale Störungen(z.B. Inappetenz, Magenschmer­zen, Übelkeit, Erbrechen,Diarrhö, Obstipation) insbesondere zu Behandlungsbeginn.

Sehr selten: Pankreatitis.

Nieren und Harntrakt

Gelegentlich: Erhöhung derKonzentrationen von Kreatinin und Harnstoff im Blut.

Bei Patienten mit Miktionsstörungen(z.B. aufgrund einer Prostatahypertrophie) kann einevermehrte Harnproduktion zu Harnverhaltung und Überdehnung derBlase führen.

Leber

Häufig: Anstieg bestimmterLeberenzymkonzentrationen (Gamma-GT) im Blut.

Haut, allergischeReaktionen

Sehr selten: Allergische Reaktionen(z.B. Pruritus, Exantheme, Photo­sensibilität), schwereHautreaktionen.

Akute,eventuell lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen(anaphylaktischer Schock) können bei intravenöser Gabe auftretenund erfordern entsprechende Notfallmaßnahmen (sieheAbschnitt4.9).

Blut und blutbildendesSystem

Sehr selten: Verminderung derThrombozyten, Erythrozyten und/oder Leukozyten.

Allgemein

Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel,Müdigkeit, Schwäche (insbeson­dere zu Therapiebeginn).

Gelegentlich: Xerostomie,Parästhesien.

Sehr selten: Sehstörungen, Tinnitus,Hörverlust.

Hinweise

Bei längerer Therapie mitTorasemid ist eine regelmäßige Kontrolle des Elektrolythaushaltes,insbesondere des Serum-Kaliums, durchzuführen.

Ebenfalls sind Glucose,Harnsäure, Kreatinin und Lipide im Blut in regel­mäßigen Abständenzu kontrollieren.

Da es zu einem Anstieg derBlutglucose kommen kann, wird eine sorg­fältige Kontrolle desKohlenhydratstoffwechsels bei Patienten mit latentem bzw.manifestem Diabetes mellitus empfohlen.

Ebenfalls ist das Blutbild(Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten) in regelmäßigen Abständenzu kontrollieren.

Besonders zu Beginn derBehandlung und bei älteren Patienten ist auf Anzeichen vonElektrolytverlust und Hämokonzentration zu achten.

4.9 Überdosierung

a) Symptome derIntoxikation

Ein typisches Vergiftungsbildist unbekannt. Bei Überdosierung kann es zu einer starken Diuresemit der Gefahr von Flüssigkeits‑ und Elektrolytver­lusten,eventuell zu Somnolenz, Verwirrtheitssyndrom, symptomatischerHypotension, Kreislaufkollaps und gastrointestinalen Symptomenkommen.

b) Therapie von Intoxikationen

Ein spezifisches Antidot istnicht bekannt. Die Symptome der Intoxikation schwinden in der Regeldurch Dosisreduktion oder Absetzen des Arznei­mittels undgleichzeitige Flüssigkeits‑ und Elektrolytsubstitution(Kontrolle!).

Torasemid ist nicht dialysierbarund somit beschleunigt eine Hämodialyse nicht seineElimination.

Therapie bei Hypovolämie:Volumensubstitution.

Therapie beiHypokaliämie: Kaliumsubstitution.

Therapie beiKreislaufkollaps: Schocklagerung, falls nötigSchocktherapie.

Sofortmaßnahmen beianaphylaktischem Schock:

Bei den ersten Anzeichen(z.B. kutane Reaktionen wie Urtikaria oder Flush, Unruhe,Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose):

- venösen Zugang schaffen

- neben anderen gebräuchlichenNotfallmaßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage, Atemwege freihalten,Applikation von Sauerstoff!

- falls nötig sind weitere, ggf. auchintensivmedizinische Maßnahmen (u.a. Gabe von Epinephrin,Volumenersatzmittel, Glukokortikoid) einzuleiten.

5.1 PharmakodynamischeEigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:Schleifendiuretikum/Saluretikum

ATC-Code: C03CA04

Torasemid wirkt saluretischaufgrund einer Hemmung der renalen Natrium‑ undChloridrückresorption im aufsteigenden Schenkel der HenleschenSchleife.

Beim Menschen setzt diediuretische Wirkung nach i.v. und oraler Gabe schnell ein mit einemWirkungsmaximum innerhalb der ersten Stunde bzw. nach 2 bis3Stunden und hält bis zu 12Stunden an. Bei gesundenPro­banden wurde im Dosisbereich 5– 100mg eine zumLogarithmus der Dosis proportionale Diuresesteigerung(“High-ceiling-Aktivität") beobachtet. Eine Diuresesteigerung kannauch dann erfolgen, wenn andere harntrei­bende Arzneimittel (z.B. distal wirkende Thiazide)nicht mehr ausreichend wirken, z.B. bei eingeschränkterNierenfunktion.

Aufgrund dieser Eigenschaftenführt Torasemid zu einer Ausschwemmung von Ödemen. BeiHerzinsuffizienz bewirkt Torasemid eine Verbesserung derSymptomatik und durch Senkung der Vor‑ und Nachlast eineVer­besserung der Arbeitsbedingungen des Myokards.

Die blutdrucksenkende Wirkungvon Torasemid setzt nach oraler Gabe langsam in der erstenBehandlungswoche ein, der maximale blutdruck­senkende Effekt wirdspätestens nach ca. 12Wochen erreicht. Torasemid senkt denBlutdruck über eine Reduktion des peripheren Widerstandes. DieserEffekt wird auf die Normalisierung einer gestörtenElektrolytbalance zurückgeführt, und zwar hauptsächlich auf eineReduktion der bei Hyper­tonikern erhöhten Aktivität der freienCa2+-Ionen in den Zellen der arteriel­lenGefäßmuskulatur. Dadurch wird vermutlich die erhöhte Kontraktilitätbzw. Ansprechbarkeit der Gefäße auf körpereigene pressorischeSub­stanzen, z.B. Katecholamine, reduziert.

5.2 PharmakokinetischeEigenschaften

1. Resorption undVerteilung

Torasemid wird nach oraler Gabeschnell und nahezu vollständig resorbiert, der maximaleSerumspiegel nach 1 bis 2Stunden erreicht.

Die Bioverfügbarkeit beträgt ca.80– 90%, ein First-Pass-Effekt liegt unter der Annahmeeiner vollständigen Resorption bei maximal 10– 20%.

Aus den Daten zweier Studiengeht übereinstimmend hervor, dass nach Nahrungsaufnahme die(zeitabhängige) Absorptionsrate von Torasemid zwar vermindert(niedrigere Cmax‑ sowie erhöhte tmax‑Werte),die Gesamt­resorption von Torasemid durch die Nahrungsaufnahmejedoch nicht beeinträchtigt wird.

Torasemid ist zu mehr als99% an Plasmaproteine gebunden, die Metabo­liten M1, M3 undM5 zu 86%, 95% und 97%. Das scheinbareVerteilungs­volumen (Vz) liegt bei 16l.

2. Metabolismus

Torasemid wird beim Menschen zuden drei Metaboliten M1, M3 und M5 metabolisiert. Für das Auftretenweiterer Metaboliten gibt es keine Hin­weise. Die Metabolite M1 undM5 entstehen durch stufenweise Oxidation der Methylgruppe amPhenylring bis zur Carbonsäure, Metabolit M3 durchRinghydroxylierung.

Die im Tierversuch gefundenenMetaboliten M2 und M4 konnten beim Menschen nicht nachgewiesenwerden.

Torasemid und seine Metabolitensind durch eine dosislineare Kinetik gekennzeichnet, d.h.maximale Serumkonzentration und Flächen unter denSerumspiegelkurven nehmen proportional zur Dosis zu.

3. Elimination

Die terminale Halbwertszeit(t½) von Torasemid und seinen Metaboliten beträgt beiGesunden 3 bis 4Stunden. Die totale Clearance von Torasemidliegt bei 40ml/min, die renale Clearance bei ca.10ml/min.

Ca. 80% der verabreichtenDosis werden beim gesunden Probanden als Torasemid und Metabolitenim Urin wiedergefunden mit folgender mittlerer prozentualerVerteilung: Torasemid ca. 24%, Metabolit M1 ca. 12%,Metabolit M3 ca. 3%, Metabolit M5 ca. 41%. DerHauptmetabolit M5 ist diuretisch unwirksam, den wirksamenMetaboliten M1 und M3 sind zusammen ca. 10% derpharmakodynamischen Wirkung zuzuschreiben.

Bei Niereninsuffizienz sind dietotale Clearance und die Eliminationshalb­wertszeit von Torasemidunverändert, die Halbwertszeit von M3 bzw. M5 verlängert. Daspharmakodynamische Verhalten bleibt jedoch unverändert, dieWirkdauer wird vom Schweregrad der Niereninsuffizienz nichtbeein­flusst. Torasemid und seine Metaboliten werden nichtnennenswert mittels Hämodialyse oder Hämofiltration eliminiert.

Bei Patienten mitLeberfunktionsstörung bzw. Herzinsuffizienz sind dieEliminationshalbwertszeiten von Torasemid und Metabolit M5geringfügig verlängert, die im Urin ausgeschiedenen Substanzmengenentsprechen weitgehend denen bei Gesunden.

Eine Kumulation von Torasemidund Torasemid-Metaboliten ist daher nicht zu erwarten.

5.3 Präklinische Daten zurSicherheit

Tierversuche zurSicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Muta­genität undKanzerogenität ergaben keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko fürdie Anwendung beim Menschen.

Bei reproduktionstoxikologischenStudien ergaben sich keine teratogenen Wirkungen an Ratten, jedochwurde bei trächtigen Kaninchen und Ratten unter hohen Dosierungeneine fetale und maternale Toxizität beobachtet. Bei Ratten konntedie Plazentagängigkeit von Torasemid gezeigt werden. Auswirkungenauf die Fertilität wurden nicht beobachtet.

6.1 Sonstige Bestandteile

Torem®RR/Cor/10:

Lactose-Monohydrat
Maisstärke
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich].

Torem® 10/20Injektionslösung:

Natriumhydroxid
Trometamol
Macrogol 400
Wasser für Injektionszwecke.

6.2 Inkompatibilitäten

Torem®10/20 Injektionslösung darf nicht mit anderenArzneimittelnzusammenals Mischspritze bzw. ‑infusion verwendet werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeitbeträgt für alle Darreichungsformen5Jahre.

6.4 BesondereLagerungshinweise

Torem® RR,Torem® 10/20 Injektionslösung:

Nicht über 25°Clagern.

Torem® Cor/10:

Keine.

6.5 Art und Inhalt derBehältnisse

Torem® RR:

Originalpackung mit20Tabletten (N1)
Originalpackung mit 50Tabletten (N2)
Originalpackung mit 100Tabletten (N3)

Torem® Cor/10:

Originalpackung mit30Tabletten (N1)
Originalpackung mit 50Tabletten (N2)
Originalpackung mit 100Tabletten (N3)
Klinikpackung mit 400 (20x20) Tabletten

Torem® 10/20Injektionslösung:

Originalpackung mit5Ampullen (N1)
Klinikpackung mit 25 (5x5) Ampullen

6.6 Hinweise für dieHandhabung

Keine.

BERLIN-CHEMIE AG
Glienicker Weg 125
12489 Berlin
Telefon: (030) 6707-0 (Zentrale)
Telefax: (030) 6707-2120

Torem® RR:25206.00.00
Torem® Cor: 25206.01.00
Torem® 10: 25206.02.00
Torem® 10 Injektionslösung: 25210.00.00
Torem® 20 Injektionslösung: 25210.01.00

19.12.1991 / 28.01.2005

Januar 2005

Verschreibungspflichtig

Endgültige Version - Seite 10 von10 - Datum: 04.03.2005

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Author: Pres. Lawanda Wiegand

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Name: Pres. Lawanda Wiegand

Birthday: 1993-01-10

Address: Suite 391 6963 Ullrich Shore, Bellefort, WI 01350-7893

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Job: Dynamic Manufacturing Assistant

Hobby: amateur radio, Taekwondo, Wood carving, Parkour, Skateboarding, Running, Rafting

Introduction: My name is Pres. Lawanda Wiegand, I am a inquisitive, helpful, glamorous, cheerful, open, clever, innocent person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.