Kostenlose Nähanleitung: Kinderpullover Little Miss Belle (2024)

Little Miss Belle ist ein mädchenhafter, figurbetonter Schnitt mit leichter Taillierung und ausgestellter Saumlinie. Er kann wahlweise als Tunika oder Kleid genäht werden, mit kurzen oder langen Ärmeln. Das Highlight der Little Miss Belle ist der große Dreieckskragen.

Besuche unseren Nähkurs, wenn Du Unterstützung benötigst.

Schnittmuster Kinderpullover Little Miss Belle

Material

Für diese Tunika/Kleid eignen sich in erster Linie alle dehnbaren Materialien, wie z.B.:

• Baumwolljersey oder Sommersweat (mit Elastananteil)
• Strickstoffe
• das Vorderteil kann auch aus einem nicht elastischen Material genäht werden, wie beispielsweise Viskose-Webware (Hierbei empfehle ich eine Nr. größer in der Breite zuzuschneiden)

Werkzeug

• Schere
• Lineal
• Maßband
• Stecknadeln
• Schneiderkreide/Trickmarker
• Stoff (Materialbedarf je nach Größe)
• Bügeleisen/Nähmaschine/Overlock

Schnitt

Bitte beachte beim Ausdrucken unbedingt das Kontrollkästchen! Wenn dieses z.B. zu klein ist, hast Du unter Umständen ein Puppenkleid

Drucke Dir alle Seiten ohne „Seitenanpassung“ aus. Die Seiten sind alle nummeriert. An dem Übersichtsplan kannst Du Dich orientieren, welche Blätter zusammengeklebt werden müssen.

Die Größen sind alle farbig markiert. Wähle Deine gewünschte Größe aus und pause sie ab.

Ich benutze hierfür Schnittpapier, es geht aber auch z.B. Butterbrotpapier. Alles was durchsichtig ist:)

Als Ärmeloptionen gibt es lang/kurz oder mit/ohne Puff und Bündchen mit Daumenlochoption.

In der Länge kannst Du zwischen Tunikalänge oder Kleid wählen.

Hinweis großer Dreieckskragen:

für Säuglinge/Krabbelkinder ist der Dreieckskragen nicht zu empfehlen, weil er beim Krabbeln hochrutschen kann. Du kannst ihn aber in den kleinen Größen z.B. als halswärmender Loop nähen, den Du dann zum Krabbeln abnehmen kannst.

Das Schnittmuster ist auf Figur konzipiert, es liegt also enger an im Brustbereich.

Solltest Du es eher lockerer/legerer mögen, aus Sommersweat nähen wollen oder ist Dein Kind kräftiger gebaut, empfehle ich eine Nummer größer zu nähen. Mit der Länge Deiner ursprünglichen Größe.

Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du Dein Kind ausmessen und die Werte mit der Tabelle im Anhang vergleichen.

Nahtzugaben und Zuschnitt

Im Schnitt sind die Naht-/Saumzugaben noch nicht enthalten!

Wenn Du alles abgepaust hast, füge den Seiten Nahtzugaben (NZ) bei. Fall Du mit der Overlock nähst 0,7cm, ansonsten empfehle ich 1 cm NZ, wenn Du die normale Nähmaschine benutzt.

Möchtest Du ohne Bündchen am Armabschluss nähen, dann füge bitte hier 3 cm Nahtzugabe hinzu.

Am Saum ebenfalls 3 cm Saumzugabe hinzufügen.

Das Kleid ist zum Saum hin ausgestellt. Damit Du später beim Säumen nicht so viel Mehrweite einhalten musst, kannst Du Deine gegebene Saumzugabe an den Seitennähten zurückschneiden:

1. Saumzugabe umklappen

2. Überlappendes Stück abschneiden

Jetzt kannst Du die Teile zu schneiden. Bitte beachte dabei immer den „Fadenlauf“ und die „Bruch“-Linie! Stecke alles schön mit Stecknadeln fest, damit die Stoffe beim Schneiden nicht verrutschen können und schneide die Teile dann aus.

Vergiss nicht, Deine „Zwicke“ einzuschneiden! Zwicke sind Orientierungshilfen beim Nähen und sehr wichtig. Bei allen Schnittteilen musst Du die markierten Zwicke mit einer Schere ungefähr 5mm einschneiden.

Der „Fadenlauf“ bezeichnet die Webrichtung und ist wichtig für den Fall des zukünftigen Kleidungsstücks. Im „Bruch“ bedeutet, dass das jeweilige Schnittmusterteil praktisch am Stück gespiegelt ausgeschnitten wird.

Ergebnis Zuschnitt

Bei der Version Langarmkleid mit Halstuchkragen und Ärmelbündchen mit Daumenloch musst Du folgende Teile zu schneiden:

• 1 x Vorderteil („im Bruch“)
• 1 x Rückenteil („im Bruch“)
• 2 x Halstuchkragen (gespiegelt und im Bruch) / oder Rollkragen
• 2 x Ärmel (gespiegelt)
• 2 x Ärmelbündchen

Kinderpulli nähen

Nähe die Strecken immer mit einem elastischen Stich, damit die Nähte unter Spannung nicht reißen. Entweder mit einem Zickzackstich oder der Overlock. Es sei denn, es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, einen Geradstich zu benutzen.

Loslegen

Und jetzt geht’s richtig los J

Schritt 1- Schulternähte schließen

Lege Dein Vorderteil und Rückenteil rechts auf rechts aufeinander, stecke die Schulternähte mit Stecknadeln fest und nähe sie mit Deiner Nähmaschine oder Overlock zusammen.

Falls Du keinen Kragen nähen möchtest, kannst Du das Halsloch auch mit einem Bündchenabschluß nähen. Eine Erklärung dazu findest Du am Ende des Ebooks im Anhang.

Schritt 2- Kragen vorbereiten

Lege Deine Kragenteile rechts auf rechts genau übereinander und nähe die untere Kante zusammen wie auf dem Bild.

Tipp: wenn Du beispielsweise Spitze am Kragenabschluss möchtest, müsstest Du sie in diesem Punkt mit einarbeiten. Einfacher ist es in dem Fall die untere Ecke am Kragen abzurunden…

Dazu legst Du die Spitze jetzt zwischen die Stofflagen auf der rechten Seite. Die schöne Kante der Spitze muss dann innen liegen. Jetzt kannst Du den Kragen normal weiterverarbeiten wie in den folgenden Schritten beschrieben.

Wende den Kragen auf die rechte Stoffseite und bügle die Kanten glatt

Lege nun die seitlichen Kanten des Kragens rechts auf rechts aufeinander und stecke sie die ganze Strecke von Anfang bis Ende fest.

So müsste das dann fertig gesteckt aussehen wie in Punkt 3 beschrieben.

Jetzt diese Strecke nähen (das ist dann die Naht in der hinteren Mitte). Achte hier darauf, dass die Punkte von Ober- und Unterkragen genau aufeinandertreffen (rot eingekreist).

So sollte Dein Kragen gewendet jetzt aussehen.

Wenn Du möchtest, kannst du die Kante ringsherum absteppen. Z.B. mit einem Zierstich.

Schritt 3- Kragen annähen

a) Halstuchkragen

Anmerkung aus dem Probenähen:

manche Probenäherinnen fanden es einfacher, den Kragen erst nach Einsetzen des Ärmels anzunähen… Du könntest auch jetzt erst Deine Ärmel einsetzen wie in Schritt 4 beschrieben und dann zum Schluss den Kragen annähen wie hier jetzt gleich beschrieben wird. Die Reihenfolge ist egal😊

Wende Dein Shirt/Kleid auf die linke Stoffseite

Lege Deinen Kragen in den Ausschnitt und stecke als erstes die Zwicke mit Stecknadeln fest (vordere Mitte, hintere Mitte und Schulter). Danach kannst Du mit zusätzlichen Nadeln weiter fixieren.

Achte darauf, dass Du Deinen Kragen nicht falsch herum feststeckst und kontrolliere gegebenenfalls indem Du das Teil auf die rechte Stoffseite wendest…

So müsste es dann angenäht aussehen:

Tipp: Du kannst den Dreieckskragen auch als einfachen Loop nähen, damit Du ihn abnehmen kannst. Hierzu einfach inklusive Schritt 4 nähen. Die untere Kante die jetzt noch offen ist, kannst Du dann verstürzen.

b) Stehkragen

So sollte Dein Schnittmuster vom Stehkragen aufgeklappt aussehen:

Jetzt legst Du die kurzen Kanten rechts auf rechts und nähst sie fest. Die Naht ist dann Deine hintere Mitte:

Hier dann das Ergebnis des Kragens von dem letzten Bild im Bruch gefaltet:

Jetzt wendest Du Dein Teil auf links und steckst Deinen Kragen rundum an den Ausschnitt fest. Achte hierbei auch wieder auf Deine Zwicke zur Orientierung:

Et voilá, Dein Stehkragen ist fertig😊

Schritt 4- Ärmel nähen

a) Puffärmel vorbereiten

• Beim Puffärmel musst Du als erstes die mit Zwicken markierte Strecke kräuseln.
• Dazu musst Du mit der größten Stichlänge Deiner Nähmaschine mit dem Geradstich zwei parallele Strecken nähen. Achte darauf, am Anfang und Ende nicht zu verriegeln.
• Wenn Du die Strecken wie auf dem Bild unten genäht hast, musst Du nun den Unterfaden beider Strecken festhalten und den Stoff zur Mitte schieben bis die Strecke von Zwick zu Zwick Deiner Kräuselweite entspricht. (Die Kräuselweite Deiner jeweiligen Größe kannst Du der Tabelle entnehmen)

Das müsste dann so aussehen:

Anmerkung:

Bitte nicht wundern, wenn Deine Kräuselstrecke auf deinem Schnittteil größer ist als hier auf den Bildern. Ich habe die Kräuselstrecke optimiert für einen besseren Puffeffekt, deswegen ist sie auf Deinen Schnittteilen länger als auf den Bildern hier zu sehen… Das Prinzip bleibt aber natürlich das gleiche.

b) Ärmel einnähen

• Dieser Schritt gilt sowohl für die Puffärmelvariante sowie für den normalen Ärmel.
• Beim „normalen“ Ärmel entfällt natürlich der Schritt mit dem kräuseln.
• Stecke den Ärmel rechts auf rechts an das Armloch fest, beachte auch hierbei die Zwicke damit er richtig herum an das VT/RT angenäht wird.

(Die Bezeichnungen welches die Vorderseite bzw. Rückseite ist, steht auf dem Schnittteil auch vermerkt)

So sieht Dein Shirt/Kleid dann mit angenähtem Ärmel aus:

Schritt 5- Seitennähte schließen

Wende Dein Teil rechts auf rechts und stecke die Seiten/- und Ärmelnähte fest und nähe sie. Achte darauf, dass der Achselpunkt von VT und RT genau aufeinandertreffen.

Zur Veranschaulichung hier ein Bild:

Schritt 6- Ärmelbündchen mit Daumenloch nähen

• Lege das Bündchen längs recht auf rechts
• markiere Dir Deine Zwicke mit Stecknadeln
• nähe mit dem Geradstich Deiner Nähmaschine die drei schwarz markierten Strecken ab. (achte darauf, dass Du die einzelnen Strecken am Anfang und Ende gut verriegelst)

• Klappe nun das Bündchen zur Hälfte um
• Lege die innere Nahtzugabe nach innen und fixiere sie

• nähe jetzt die oberen Nahtzugaben von Zwick zu Zwick zusammen. Achte darauf, dass Du die nach innen gelegten Nahtzugaben nicht mit feststeppst
• auf die andere Seite wenden und die vorher umgeklappte Nahtzugaben ebenfalls von Zwick zu Zwick nähen

wieder auf die rechte Stoffseite wenden und fertig ist dein Ärmelbündchen mit Daumenloch:

Tipp: auf Youtube findest Du bei Anna von „einfach Nähen“ ein super Video Tutorial dazu:

Schritt 7- Ärmelbündchen einsetzten

Bündchen in den Ärmel schieben und mit Stecknadeln fixieren. Achte auch hier darauf, dass Bündchennaht auf der Ärmelnaht liegt. Dann mit Bündchen oben liegend ringsrum fest nähen.

Schritt 8- Saum nähen

Dieser Schritt gilt auch für Ärmelsaum ohne Bündchen.

Je nachdem wieviel Saumzugabe Du am Saum/Ärmel zugegeben hast, musst Du diese umschlagen, feststecken und dann festnähen.

Am besten geht das das mit einer Zwillingsnadel, einem Zierstich oder einer Coverlock. Da der Saum ausgestellt ist und nicht unter Spannung steht, kannst Du hierzu auch einen nicht elastischen Stich benutzen.

JUHU, JIPPIE und herzlichen Glückwunsch! Du hast es nun geschafft und Dein individuelles Teil ist fertig 🙂

Anhang: Halsbündchen nähen

Wenn Du keinen Kragen nähen möchtest, kannst Du Deinen Ausschnitt z.B. mit Bündchenabschluß nähen:

Schließe Deinen Bündchenstreifen in der hinteren Mitte und wende Dein Teil auf links

Klappe Deinen Bündchenstreifen längs in der Mitte um und stecke ihn rund um das Halsloch entsprechend Deiner Zwicke fest.

Damit sich das Bündchen schön am Hals anlegt und nicht absteht, ist das Büdchen kürzer geschnitten und wird mit etwas Spannung rundum angenäht:

Und fertig ist Dein Halbschluss😊

Materialbedarf Kleid:

Materialbedarf Shirt:

Fertigmaße: